Der Bann steckt immer noch in ihm
Ein Turm umgeben von Mythen und Legenden. Eigentlich der Besuch eines Museums, als der Bann zurückkehrt und geheime Gänge freigelegt werden. Was folgt ist die atemberaubende Fahrt auf dem Hypercoaster Kärnan.
Die Geschichte rund um König Erik Menved VI. und seinen Kärnan
Nach dem Tod seines Vaters wurde König Erik Menved mit gerade einmal 12 Jahren zum neuen König Dänemarks gekrönt. Während Piraten sein Volk
in Angst und Schrecken versetzten träumte er selber von der Eroberung ferner Länder und veranstaltete prunkvolle Turniere. Es leerten sich die
Schatzkammern und der König erhöhte Steuern und verpfändete Teile seines Reiches. Eine Hungersnot brach aus, doch statt Steuern zu senken ließ er
alle Aufstände niederstrecken. Mit steigender Bedrohung stellte der König seinen Baumeister vor die schier unlösbare Aufgabe ihm eine uneinnehmbare
Festung zu bauen. Dieser plante eine Ringmauer, Zugbrücke und einen Königsturm - so groß und mächtig wie ihn noch nie jemand zuvor gesehen hatte.
Im Inneren schuf er ein System von Geheimgängen, welches im Notfall zur Flucht verhelfen sollte.
Während der Bau voran schriet grübelte der Baumeister nach einer Idee seinen Auftrag auszuführen und gleichzeitig das dänische Volk vor dem König
zu beschützen. Er griff auf eine alte Formel zurück und präsentierte König Erik diese als gefährlichen Schutzzauber, welcher teuer bezahlt werden
müsse. In seiner Gier nach Macht entrollte der König die Pergamentrolle und verlas die Schrift. Mit jedem Wort alterte er zusehends und wurde immer
mehr Teil des Turms. König Erik Menved VI. verstarb, doch die Festung wird seither vom Bann geschützt und blieb bis heute uneinnehmbar.
Der Gang durch das Museum
Nachdem das hölzerne Eingangsportal, mit seinen zwei goldenen Löwen, passiert ist führt der Weg aufwärts, über die Zugbrücke, auf das Dach der Festung. Eine Überdachung führt zu einem Gewölbe, welches den Treppenabgang hinab in das Innere der Burg und des Kärnan Museums enthält. Ab hier beginnt die Geschichte rund um König Erik Menved VI. Über Monitore an Decken und Wänden begleitet TV-Journalist Christian Schröder, zusammen mit der schwedischen Archäologin Jenny Fridh, die Besuchenden in sieben Folgen, von je 2-3 Minuten, Museums-TV durch die Geschichte und Mythen rund um den König und seinen Turm. Doch was ist wahr und was Legende?
Die Tour startet mit der Begehung des Thronsaals. Im Raum steht eine lange Tafel, können Juwelen und das Bann-Pergament, mit seiner noch immer
unentschlüsselten Schrift, betrachtet werden. In Form einer regelmäßig stattfindenden Mapping-Show lösen sich die Zeichen vom Pergament und
wandern um ein Gemälde des Königs in Richtung Thron. Blitze erhellen den Raum und Fensterscheiben zerspringen.
Der Wartebereich führt in die Küche, durch deren Kamin sich ein Geheimgang anschließt. Hinter der Waffenkammer geht ein Forscher seinen
Erkundungen nach. Er wendet sich per Videobotschaft an die Museumsgäste. So gab König Erik bei einem schweren Angriff den Befehl seine Festung
zu zerstören, jedoch blieb Kärnan als Turm stehen während alle Angreifenden spurlos verschwanden. Er rätselt warum ausgerechnet jetzt der
Bann zurückkehrt?
Aus Sicherheitsgründen geht es ein paar Stufen hinauf, in den Raum E-11, entdeckt am 20. März 2016. Vermutlich handelt es
sich um das Atelier des Baumeisters mit Fackeln, Pergamenten und Zahnrädern. Eines der Bücherregale öffnet sich zur Ablage aller mitgeführten,
losen Gegenstände. Während der Fahrt müssen alle Taschen vollständig geleert sein. Nach dem Zurücklassen der Ausrüstung führt der Weg unter
Zahnrädern hindurch in einen kreisrunden Raum mit zwölf Türen. Je vier Personen finden sich in vier Gruppen zusammen. Es wird dunkel und der Bann
taucht erneut auf. Licht und Ton kreieren eine düstere Stimmung und das Zufallsprinzip entscheidet welche Gruppe in welcher Reihe des
Achterbahnzuges Platz nehmen darf. Hierfür öffnen sich nach und nach die Türen zu den entsprechenden Sitzreihen des königlichen Fluchtfahrzeuges.
Die Fahrt mit einer der höchsten Achterbahnen Europas
Für ein möglichst großes Freiheitsgefühl sind die 16 Personen fassenden Züge mit Schoßbügeln ausgestattet. Nach einer Linkskurve im Dunkeln folgt eine kurze Abfahrt bevor der Zug vor dem imposanten Lift zum Stehen kommt. Auf dem Rücken liegend geht es den Senkrechtaufzug nach oben. Doch kurz vor Erreichen der Spitze kommt der Zug zum Stehen. Mit den Worten "Seht, was es aus mir gemacht hat. Als ein Schatten meiner selbst bin ich an diese Mauern gebannt und kann den Kärnan nicht mehr verlassen. Ihr sollt nicht mehr sicher sein für die nächsten 1.000 Jahre. Das schwöre ich bei allen heiligen Männern." wendet sich der Geist König Erik Menveds VI., als Projektion an der Turmdecke, an uns. Jetzt setzt der weltweit einmalige Rückwärtsfreifall einer Achterbahn ein. Aus 67 Metern Höhe fällt der Zug mit elf Metern in der Sekunde Richtung Boden. "Schnell" warnt der Baumeister aus einem der Kerker. Zur Kärnan-Sinfonie fährt der Zug erneut aufwärts. Dieses Mal bis auf die volle Höhe von 73 Metern. Was folgt ist die atemberaubende, erste Abfahrt: mit 90 Grad Drehung senkrecht aus dem Turm ins Freie.
Nach Erreichen der Höchstgeschwindigkeit von 127km/h geht es aufwärts in das imposante Herzelement. Es folgt eine übergeneigte Kurve nach rechts bevor es mit Richtungswechsel und rasanter Geschwindigkeit weiter bis zur Barracuda Slide geht. Durch den Terraincoaster-Part führt eine 180 Grad-Kurve dicht über dem Boden zur S-Kurve und der Umkehr im Wikingerland. Ein Airtimehügel führt in eine weitere 180 Grad-Kurve und zum Miner's Camp. Dann noch ein letzter Hügel vor dem Bremsbereich. Die Tore zur Burg öffnen sich und langsam wird die Heartline-Roll mit ordentlich Hangtime durchfahren. Nach einer Kurve in völliger Dunkelheit wird vor der Einfahrt in die Station noch das Erinnerungsfoto zur Fahrt geschossen. Ein Wimpel mit dem Logo des Königs erscheint.
Neben dem einfahrenden Zug öffnet sich das Bücherregal, mit allen abgelegten Gegenständen. Dem Bann-Symbol folgend führt der Weg in die Kärnan-Butiken, dem Ride-Shop zum Schwur des Kärnan. Hier endet das Erlebnis mit dem Betrachten der Bilder und stöbern durch Souvenirs zur Fahrt. Nun sollte jeder wissen, warum es heißt: "Der Schwur des Kärnan - hüte dich vor seinem Bann".
Nicht zuletzt durch seinen 79 Meter hohen Turm und das davor befindliche Herzelemt ist Kärnan bereits von weitem aus sichtbar. Mit seiner Silhouette bestimmt er weite Teile des Parkbildes und gilt als Signature-Ride des Hansa-Parks.